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Wellen

Recherche Baikal Selenga Delta 2018

Es war nie geplant, im Herbst zu schwimmen. Doch für Ernst Bromeis war es wichtig, die Gegend rund um das Selenga Delta zu sorgfältig zu rekognoszieren. Und das war auch um diese Jahreszeit möglich. Bevor der Winter kommt.

Aber es ging auch darum, Freundschaft zu schliessen mit all den Kontaktpersonen in Ulan Ude, welche ihn auf der Expedition begleiten sollten. Bromeis reiste mit Fotograf Maurice Haas aus der Schweiz direkt nach Ulan Ude. Die Hauptstadt der Republik Burjatien liegt am Selenga Fluss, rund 100 Kilometer östlich vom Baikalsee. Sajana und Nina von der Umweltorganisation GRAN/Living Lakes/Global Natur Fund sorgten sich gastfreundschaftlich um Bromeis und Haas.

Nach der Vorstellung der Expedition im Burjatischen Tourismusministerium ging die Reise weiter zum Selenga Delta. Die Selenga ist der grösste Zufluss des Baikal Sees und mündet in einem 60 Kilometer breiten Delta ins Heilige Meer. Als Vergleich, um die Dimensionen besser vorstellbar zu machen: das Delta ist etwa so breit wie der Bodensee.

Maurice Haas machte einige Aufnahmen für die Expeditions-Partner und Bromeis tauchte erstmals ins Wasser des Heiligen Meers. Das Schwimmen bei 8 Grad Wassertemperatur war herausfordernd. Das nachmittägliche Treffen mit dem Fischer Alexander «Sascha» war herzlich. Und Sascha war bei diesem Treffen sehr offen: «Ernst, Du kannst den Baikal nicht schwimmen. Zu gross, zu gefährlich, Du könntest sterben. Aber eine Chance hast Du: wenn Du Dir viel Zeit lässt, denn die brauchst Du. Mindestens einen ganzen sibirischen Sommer».

Am nächsten Tag kam der Winter. Stürme, Wellen, schwarzer Himmel. Endzeitstimmung. Sibirien, wie Bromeis es sich vorgestellt hatte.

Fotografie:
Maurice Haas und Archiv Das blaue Wunder